Hierzulande gilt Bubble Tea oft als ein Trendgetränk für Teenager oder als Lifestyle-Phänomen. Dabei hat der Tee mit den besonderen Perlen in der modernen asiatischen Teekultur längst seinen festen Platz gefunden. In Ländern wie Taiwan, Japan und China ist Bubble Tea eine echte Alltagsköstlichkeit. Auch bei uns gab es einen regelrechten Bubble Tea Boom, mit vielen neuen Shops und kreativen Sorten, die förmlich aus dem Boden schossen. Wusstest du aber, dass du die taiwanesische Teespezialität auch ganz einfach zu Hause machen kannst? Wir zeigen dir, worauf du beim Selbermachen achten solltest und haben dazu ein paar tolle Rezepte.
Das sind die wichtigsten Zutaten
Betritt man einen Bubble Tea Shop, wird man mit einer riesigen Auswahl an Sorten begrüßt. Dabei stehen die Hauptzutaten bereits im Namen: „Bubble“, also Perlen und „Tea“, also Tee. Wir zeigen dir, wie du die Perlen mit der einzigartigen Textur selber machen kannst und worauf es beim Zubereiten des köstlichen Tees ankommt.
So findest du die perfekten Tapioka-Perlen
Die namensgebenden „Bubbles“ oder „Bobas“, wie sie in Taiwan genannt werden, sind kleine Kügelchen aus Tapiokastärke, die aus der Maniokwurzel hergestellt werden. Diese Tapioka-Perlen haben eine einzigartige Konsistenz und können mit Lebensmittelfarbe und Aromen individuell variiert werden. Obwohl du die Perlen selbst formen könntest, empfehlen wir, getrocknete, geschmacksneutrale Tapiokaperlen zu kaufen. Diese findest du in gut sortierten asiatischen Supermärkten für unter 5€. Du musst sie nur noch gemäß der Packungsanleitung einige Minuten in Wasser kochen und hast in Kürze frische Boba-Perlen für selbstgemachten Bubble Tea.
Die richtige Teesorte: Von klassischem Schwarztee bis zu exotischem Oolong
Der wohl bekannteste Bubble Tea ist der klassische „Milktea“. Im Grunde handelt es sich dabei um Schwarztee mit Milch, wobei jeder Bubble Tea Shop seine eigene Rezeptur und Teemischung hat. Unsere Variante findest du weiter unten. Die Vielfalt der Teesorten spiegelt sich auch in der großen Bandbreite an Bubble Tea Variationen wider. Beliebte Optionen sind exotische Oolongs und frischer Matcha. Auch fruchtige Eistees in ausgefallenen Geschmacksrichtungen bis hin zu Milchtees mit lila Süßkartoffel, bekannt als Taro, zählen zu den Klassikern der Bubble Tea Welt.
Das Rezept für den Klassiker: Brown Sugar Milk Tea
Bei der riesigen Auswahl an Bubble Tea Sorten kann man leicht den Überblick verlieren. Deshalb stellen wir dir den absoluten Klassiker vor: den Brown Sugar Milk Tea. Diese Variante kombiniert eine kräftige Schwarzteemischung mit Milch, wodurch ein wunderbar cremiges Teegetränk entsteht. Das Highlight sind die Tapiokaperlen in einer dunklen, karamelligen Sauce, die für das gewisse Extra sorgen. Auf Eis serviert wird daraus ein erfrischendes und köstliches Getränk, das du einfach lieben wirst.
Die Vorbereitung der Zutaten
Brown Sugar-Perlen
- Tapiokaperlen kochen: Bereite die fertigen, getrockneten Tapiokaperlen gemäß der Packungsanleitung zu, in der Regel musst du sie dafür 30-40 Minuten lang kochen. Gieße sie anschließend ab und stelle sie zum Abkühlen beiseite.
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Brown Sugar-Sirup herstellen:
- Vermische 100 g braunen Zucker mit 100 ml Wasser.
- Koche die Mischung bei mittlerer bis hoher Hitze etwa 3 Minuten, bis du eine sirupartige Konsistenz erreichst.
- Vermenge die gekochten Tapiokaperlen mit dem Brown Sugar-Sirup, sodass sie den karamelligen Geschmack aufnehmen und du Brown Sugar-Boba erhältst.
Milk Tea
Jeder Bubble Tea Shop hat seine eigene Rezeptur – hier ist unsere Variante für den authentischen Geschmack:
- 4 g Assam, wie unser NANDANA: Die kräftige Basis des Tees.
- 1 g Ceylon: Sorgt für malzige Noten.
- 1 g Oolong: Ein Oolong mit floraler Note wie unser FOUR SEASONS OF SPRING verleiht der Teemischung eine besondere, aromatische Komplexität.
- Übergieße die Teemischung mit 220 ml heißem Wasser.
- Lass den Tee 15 Minuten ziehen, um einen hochkonzentrierten Aufguss zu erhalten.
- Nach dem Ziehen kannst du die Süße nach deinem Geschmack hinzufügen.
- Gib die Milch deiner Wahl hinzu – Kuhmilch oder auch Sojamilch sind beliebte Optionen für den klassischen Bubble Tea.
Jetzt kannst du den fertig zubereiteten Milk-Tea zusammen mit den zuvor gemachten Brown Sugar-Bobas in einem großen Glas anrichten und als Bubble Tea genießen!
Das Mixen & Genießen
Der Geschmack ist beim Bubble Tea natürlich das A und O – dieser verlockende, süßlich-cremige Genuss. Doch auch das Auge trinkt mit und gerade beim Bubble Tea entstehen wunderschöne Farbverläufe, bekannt als Ombré-Effekte, welcher durch das geschickte Schichten der Zutaten entsteht. Beginne mit den Tapiokaperlen und sorge dafür, dass ausreichend Brownsugar-Sirup den Boden des Glases bedeckt. Auf die Perlen folgen Eiswürfel, dann gießt du den Milchtee darüber und krönst das Getränk mit zusätzlichen Bobaperlen. Besonders eindrucksvoll gelingt dieser Effekt mit dem grasig-grünen Matchatee oder dem violetten Taro-Tee, einem Getränk aus japanischer Süßkartoffel. Beim Umrühren mit einem Strohhalm kannst du beobachten, wie die unterschiedlichen Schichten des Bubble Teas zu einem köstlichen Getränk verschmelzen.
Wie lange sind die Tapioka-Perlen haltbar?
Sobald Tapioka-Perlen gekocht sind, solltest du sie noch am selben Tag verwenden. Solltest du doch mal mehr Tapioka-Perlen zubereitet haben, als du für deinen Bubble Tea verwenden kannst, kannst du mit ihnen auch Joghurt, Haferbrei oder andere Süßspeisen toppen. Der Vorteil der getrockneten Tapioka-Perlen aus dem Asiamarkt ist, dass du sie mehrere Monate lagern kannst. So hast du immer schnell frische Bobas zur Hand, wenn du sie benötigst.
Bubble Tea neu interpretiert: Kreative Rezepte
Unsere Geschmäcker sind ständig auf Entdeckungsreise und der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Immer wieder entstehen neue Bubble Tea Trends, die darauf warten, von uns ausprobiert zu werden. Wir stellen dir verschiedene Bubble Tea Varianten vor und wie du sie zu Hause selber machen kannst.
Fruchtige Ergänzungen: Mit frischen Früchten experimentieren
Der klassische Milk Tea lässt sich wunderbar mit verschiedenen Früchten aufpeppen. Probier doch mal die Variante mit Mango oder Erdbeere! Dazu bereitest du ein Püree zu, indem du frisches Obst mit etwas Zucker auf niedriger bis mittlerer Hitze einige Minuten köchelst. Danach kannst du das Ganze entweder sämig pürieren oder die stückige Konsistenz beibehalten. Dieses Püree kannst du entweder direkt in die Schwarztee-Milchmischung einrühren oder über die Boba-Perlen schichten, um den hübschen Ombré-Effekt zu erzielen.
Ungewöhnliche Kombinationen: Chai trifft auf Boba
Schon mal einen Chai-Latte-Bubble Tea probiert? Natürlich kannst du auch die Teespezialität aus Indien perfekt mit den leckeren Tapioka-Perlen kombinieren. Die Brownsugar-Perlen harmonieren geschmacklich perfekt mit dem würzigen Kick des Chais. Ein weiterer beliebter Bubble Tea ist mit Matcha Latte.
Matcha Bubble Tea
Für den beliebten Bubble Tea startest du mit ein paar Löffeln der Brownsugar-Bobas, die du in ein Glas gibst und mit Eiswürfeln bedeckst. Anschließend füllst du das Glas mit deiner bevorzugten Milch, sei es Kuhmilch, Hafermilch oder Sojamilch. Der krönende Abschluss ist ein intensiver Matcha-Aufguss: Verwende dafür einen Teelöffel Matchapulver, z.B. unseren beliebten SHINTO MATCHA und vermische es mit 45 ml warmem Wasser (bei etwa 75°C). Gieße den Matcha vorsichtig über die Milch, um einen wunderschönen Farbverlauf zu erzeugen.
Wusstest du schon...?
Bubble Tea ist das Trendgetränk der Stunde und genießt weltweit große Beliebtheit, nicht nur in Ostasien. Allerdings war der Siegeszug dieses Kultgetränks aus Taiwan im Westen, vor allem in Deutschland, zunächst holprig. Schon Anfang der 2010er Jahre eröffneten die ersten Bubble Tea Shops in Deutschland. Das bis dahin unbekannte Getränk war zunächst besonders bei Jugendlichen populär, rief jedoch auch Skepsis hervor. Unbelegte Behauptungen, es enthielte gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe, führten zu seinem schlechten Ruf. Obwohl diese Anschuldigungen nie bewiesen wurden und auf eine Skepsis gegenüber neuen, als fremd empfundenen Lebensmitteln zurückgeführt werden können, hinterließ diese Kontroverse ihre Spuren und viele Bubble Tea Shops mussten damals schließen. Vor einigen Jahren erlebte das Nationalgetränk Taiwans jedoch ein Comeback, vor allem dank junger Menschen, die sich für ostasiatische Kulturen und Foodtrends begeistern. Sie bringen alteingesessenen Teeliebhaber:innen die moderne Teekultur näher. Inzwischen sind die Gerüchte um Bubble Tea ausgeräumt und wir können uns über die Vielfalt kulinarischer Kulturen erfreuen.
Bubble Tea: Ein Genuss, der um die Welt ging
Entstanden in den 1980ern gilt Bubble Tea heute als das Nationalgetränk Taiwans. Und man kann zurecht behaupten, dass es sich um einen Exportschlager handelt, in Anbetracht der zahlreichen Bubble Tea-Enthusiasten weltweit. Um die Entstehung ranken sich einige Geschichten, so ganz weiß man nicht, wer für die Erfindung des Kultgetränks verantwortlich ist. Tapiokaperlen sind fester Bestandteil der ostasiatischen Küche und werden gerne für Desserts verwendet, daher lag es nicht fern sie mit gesüßtem, milchigem Tee zu verbinden. So entstand eine unverkennbare Teekreation. Manche mögen vor allem die Konsistenz der Tapiokaperlen, während andere das cremig-milchige Aroma des Tees lieben. Doch erst das harmonische Zusammenspiel von beidem bei jedem Schluck entfaltet das unvergleichliche Geschmackserlebnis, das Bubble Tea zu einem weltweiten Phänomen macht.