Beschreibung
Die Herstellung von Yerba Mate Tee beginnt mit dem Brechen der Äste des Mate-Strauchs und dem Abnehmen der Blätter. Anschließend erfolgt die Trocknung, wobei es unterschiedliche Methoden gibt: Traditionell werden die Blätter per Hand in direkten Kontakt mit Feuer gebracht und danach in indirekter Hitze auf Holzkonstruktionen weiter getrocknet. In der modernen Produktion kommen mechanisierte Verfahren zum Einsatz, bei denen spezielle Räume und Öfen verwendet werden, in denen die Mate Blätter geröstet und getrocknet werden. Zuletzt werden die Blätter gemahlen und gelagert.
Der Geschmack des Yerba Mate kann je nach Ernte und Verarbeitung variieren. Viele Hersteller:innen mischen verschiedene Ernten, um einen verlässlichen Standard zu gewährleisten.
In Südamerika ist der gemeinsame Genuss von Mate-Tee ein Symbol für Zusammengehörigkeit. Menschen trinken es mit Freunden, der Familie, Fremden oder auch allein. Aufgrund des Koffeingehaltes wird Mate-Tee oft nachgesagt, es spende Energie und gebe Kraft, weshalb er besonders morgens oder tagsüber gerne getrunken wird. Wird Mate gemeinsam genossen, so gibt es in der Regel einen Cebador (Teemeister), der den Yerba-Mate zubereitet und dann verteilt. Zum Mate-Ritual gehört, dass alle aus derselben Kalebasse (Becher) sowie derselben Bombilla (Trinkhalm) trinken. Das Anrichten von Mate ist eine lange Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Geschichte
Die Entdeckung des Mate-Strauches geht auf die Urvölker Südamerikas zurück, die die Pflanze im Urwald entdeckten. Im 16. Jahrhundert beobachteten spanischen Eroberer den Verzehr des Mate-Tees und fanden selbst Gefallen an diesem Getränk. Im folgenden Jahrhundert begannen die Jesuiten, die das heutige Paraguay besiedelten, mit dem systematischen Anbau der Mate-Pflanze. 1776 wurden die Jesuiten aus Lateinamerika vertrieben und nahmen ihr Wissen über den Anbau des Mate-Strauches mit sich.
Für fast zwei Jahrhunderte war unklar, wie die sehr harten Samen angepflanzt werden konnten, weshalb die Indios wieder wild wachsenden Mate aus den Urwäldern holten. Erst im 20. Jahrhundert begann der Anbau von Yerba-Mate in Kulturen, wobei der deutsche Einwanderer Fritz Neumann einen entscheidenden Einfluss hatte. Er erhielt im Rahmen eines Projekts zur Förderung der Landwirtschaft ein großes Gebiet von der Regierung und nutzte dies, um das Geheimnis um den herausfordernden Anbau zu erforschen und zu lüften. Heute wird Yerba Mate vor allem in Paraguay, Argentinien, Uruguay und in Teilen Chiles und Boliviens angepflanzt/kultiviert.
Spannende Fakten
- 270 Millionen kg Mate-Tee werden jährlich allein in Argentinien hergestellt.
- Für 1kg Mate-Tee benötigt man rund 3kg Rohware, denn die Blätter verlieren beim Trocknen bis zu 2/3 ihres Gewichts.
- Der immergrüne Yerba-Mate Baum wird in der Natur bis zu 20m hoch, kultivierte Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 3m.