Holunderpflanze

Holunder

Holunder (Sambucus) ist eine Pflanzengattung bestehend aus etwa 20 Arten, die der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) zugeordnet ist. Sie wachsen in gemäßigten bis subtropischen Gebieten sowie in höheren Lagen tropischer Gebirge. Für Lebensmittel finden vor allem die Beeren und Blüten des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) Verwendung. Im Handel ist dieser hauptsächlich als Tee, Saft oder Sirup erhältlich. Sein Geschmack ist süß-säuerlich mit leicht erdigen Noten.

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Beschreibung

Viele Holunderarten sind sommergrüne, verholzende Halbsträucher, Sträucher oder Bäume, die Wuchshöhen zwischen einem und 15m erreichen. Der Schwarze Holunder kommt in großen Teilen Europas natürlich vor. Neben Europa ist er auch in Nordafrika sowie in West- und Mittelasien beheimatet, wo er wild und in Kulturen wächst. Er trägt von Mai bis Juli gelblich weiße Blüten, die einen charakteristischen frischen, fruchtig-süßen Duft verströmen. Seine Früchte reifen von August bis September und ändern dabei ihre Farbe von grün über rot zu einem glänzenden Schwarz.

Holunderbeerentee ist ein Aufguss aus den Blüten und Steinfrüchten, die oft fälschlicherweise als Beeren bezeichnet werden. Abgesehen von seiner Verwendung in Tee(-Mischungen), ist der Holunder aufgrund seines frischen, süß-sauren Geschmacks auch eine beliebte Zutat in Backwaren, Gummibärchen, Gelees, Marmeladen oder Lutschtabletten.

Geschichte

Holunder gibt es schon seit Jahrtausenden. Aufzeichnungen belegen, dass Holunderbeeren und -blüten bereits bei den Römern und alten Griechen zu medizinischen Zwecken und als Lebensmittel Verwendung fanden. Auch in der Volksmedizin europäischer, asiatischer und nordamerikanischer Kulturen hat Holunder eine lange Tradition.

Um den Holunder ranken sich zahlreiche Mythen und Aberglauben, die seinen historischen Wert bezeugen. In der nordischen Mythologie der Germanen ist der Holunder eine heilige Pflanze, denn verschiedenen Gottheiten wurden positive Verbindungen zum Holunderbaum nachgesagt. Die Beschützerin von Haus und Hof habe sich den Holunder als Wohnsitz ausgesucht und die Schutzgöttin der Ehe, des Lebens und der Mutterschaft ernannte sie zu ihrer Lieblingspflanze. Die Vorstellung, dass gute Geister im Holunderbusch wohnten, war allgegenwärtig, sodass die Menschen ihn in der Nähe ihrer Häuser pflanzten.

Spannende Fakten

  • Rohe, reife Holunderbeeren sollten nicht verzehrt werden, denn sie enthalten geringe Mengen des Giftstoffes Sambunigrin, der Übelkeit auslösen kann. Ein Erhitzen auf mindestens 80°C vor dem Verzehr wird in jedem Fall empfohlen.
  • Der in dem Roman "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" auftretende Elderstab ist aus Holunderholz gefertigt.
  • Holunderbeeren sind als "Superfood" bekannt.

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