Blühende Fenchelpflanze

Fenchel

Fenchel ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütler und wird in unterschiedlichen Formen angebaut. Die am weitesten verbreitete Art ist Foeniculum vulgare, auch bekannt als “Wilder Fenchel”. Diese Pflanze ist in vielen Teilen der Welt aufgrund ihrer aromatischen Samen, Blätter und Knollen beliebt, die einen süßlichen, anisartigen Geschmack bieten. Sie werden vorrangig für Gewürze und Kräutermischungen verwendet.

Pfefferminze Du liest Fenchel 3 Minuten Weiter Anis

Beschreibung von Fenchel

Die Fenchelpflanze ist eine aufrecht wachsende, mehrjährige Pflanze mit feinen, federartigen grünen Blättern, die Dill ähneln. Die Pflanze produziert gelbe Doldenblüten sowie kleine, grüne oder braune Samen. Sie wächst in gemäßigten Klimazonen und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Heute wird sie weltweit kultiviert, wobei sonnige Standorte und gut durchlässige Böden ideale Bedingungen zum Gedeihen schaffen.

Für die Teeherstellung werden die reifen Samen geerntet und anschließend getrocknet. Die Zubereitung von Fencheltee erfolgt durch das Aufgießen der Fenchelsamen mit heißem Wasser, wobei die optimale Ziehzeit je nach Geschmack bei etwas 5-8 Minuten liegt. In der Regel hat Fencheltee eine blassgelbe bis goldene Farbe, die je nach Zubereitungszeit und Konzentration variiert. Bei längerem Ziehen kann der Aufguss eine intensivere goldene Färbung annehmen. Der Duft von Fencheltee wird oft als angenehm und erfrischend beschrieben mit Noten, die an Lakritz erinnern.

Geschichtliche Hintergründe

Fencheltee hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Es wird davon ausgegangen, dass Fenchel in verschiedenen Kulturen gleichzeitig entdeckt wurde, weshalb der genaue Ursprung nicht bestimmt werden kann. So wird Fenchel in der traditionellen chinesischen Medizin und im indischen Medizinsystem Ayurveda bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt. Auch bei den Griech:innen war der Fenchel dank der Empfehlung des berühmten griechischen Arztes Hippokrates als Heilpflanze bekannt. Sein griechischer Name “marathon” weist auf einen historischen Zusammenhang zwischen der Entdeckung der Pflanze und der Schlacht bei Marathon (490 v. Chr.) hin. Der Überlieferung zufolge lag das Schlachtfeld in der Nähe eines Feldes, das reichlich mit Fenchel bewachsen war, weshalb es “Marathon” genannt wurde, was übersetzt so viel heißt wie “Ort des Fenchels”.

Die Nutzung von Fenchel als Gewürz und Heilpflanze verbreitete sich weiter in Europa während des Mittelalters und der Fenchel war oft Bestandteil von Klostergärten, in denen Heilkräuter angepflanzt wurden.

Heute ist der Fenchel weit verbreitet und wird nicht nur als Tee, sondern auch für diverse kulinarische Kreationen verwendet, insbesondere in der italienischen und indischen Küche.

Interessante Fakten zu Fenchel

  1. Der Fenchel ist insektenfreundlich: Die Fenchelpflanze produziert Doldenblüten, welche reich an Nektar und Pollen sind. Diese Eigenschaft macht sie attraktiv für viele Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge und somit zu einer wertvollen Pflanze im ökologischen Gartenbau.
  2. Der Fenchel ist legendenumwoben: In verschiedenen Kulturen gibt es Legenden, die der Fenchel eine schützende, magische Kraft zuschreiben. So wurde beispielsweise in mittelalterlichen Folkloren Fenchel oft als Amulett gegen böse Geister betrachtet. Ebenfalls war es üblich, Fenchel in Tür- und Fensterrahmen zu platzieren, um das Zuhause von negativen Energien zu schützen.